Er arbeitete bei Jakob Becker V. in Walldorf.
Geb. 05.02.1927, lebt in
Les Roises (Frankreich).
"1943 wurde ich verhaftet, bei dem Versuch, aus einer deutschen Kaserne zu fliehen.
Ich hatte versucht, eine Pistole für die Résistance zu stehlen. Ich kam nach Epinal
zum Verhör durch die Gestapo. Ich wurde geschlagen und am Kopf verletzt. Dann
wurde ich zu KZ verurteilt und im Gefängnis-Waggon nach Deutschland gebracht.
Als wir nach Saarbrücken kamen, wurde die Stadt bombardiert und brannte. Offenbar
sind bei diesem Ereignis unsere Akten verbrannt.
Da man nicht wusste, was man mit mir anfangen sollte, wurde ich in das
Arbeitserziehungslager Frankfurt-Heddernheim
eingewiesen. Dort musste ich schwere und
unsinnige Arbeiten verrichten, z.B. Sandhaufen von einer Ecke in die andere
schaufeln. Nach einigen Wochen wog ich nur noch 35 kg. Ein deutscher Mithäftling,
ein kommunistischer Arzt, hat mich am Leben erhalten. Eines Tages kamen Leute
ins Lager und suchten Häftlinge aus. Ich wurde von einem Mann (Jakob Becker V.)
auf französisch angesprochen, er nahm mich mit nach Walldorf und brachte mich zu
einem Arzt in der Langgasse zwischen Kirche und Bahnhof. Der hat mich
gesundgepflegt.
Ich bekam im Haus von Jakob Becker ein eigenes Zimmer und habe in der
Landwirtschaft gearbeitet. Seine Söhne waren im Krieg. Wir sind oft zusammen
in den Wald zum Holzholen gefahren. Dort habe ich junge Frauen gesehen, die in
eleganten Sommerkleidern schwere Waldarbeit verrichten mussten. Sie waren von
Soldaten bewacht. Im Winter hatten sie sich gegen die Kälte mit Zementsäcken
umwickelt. Ich habe aus dem Keller von Jakob Becker Kartoffeln mitgenommen und
habe sie den Frauen zugesteckt. Der "Patron" hat so getan, als sähe er das nicht."