Geb. 08.09.1923, lebt in
Tschapaevka (Ukraine). Sie arbeitete in Walldorf bei einem Bauern.
"Man hat mich zwangsweise als junges Mädchen im Jahre 1942 nach Deutschland
gebracht. Am Anfang habe ich in einer Fabrik gearbeitet. Die Arbeit war sehr schwer.
Eine Gruppe Mädchen, die auch zwangsweise nach Deutschland gebracht wurden,
versuchte zu fliehen. Uns hat man gefangen und in ein Gefängnis gebracht. Man hat
uns im Keller eingeschlossen. In den Kammern war kaltes Wasser, und wir standen
jeden Tag 3 Stunden barfuß, zwei Monate lang. Dann hat man uns zum Arbeiten
nach Walldorf gebracht.
(...)
Die Arbeit war sehr schwer. Aber nicht alle Leute, obwohl sie Deutsche waren, haben
mich schlecht behandelt. Der Faschismus mit seiner Ideologie hat den Menschen
verachtet. Aber die Menschen, die gearbeitet haben, waren gut. Nach der Befreiung
des Dorfes durch die amerikanische Truppe hat man uns zum Abholpunkt gebracht.
Und meine Hausherren sind mitgekommen, um mich zu verabschieden. Wir haben
uns im Guten verabschiedet, nicht wie Feinde."
(...)