Er arbeitete bei Hochtief in Eschborn und Walldorf.
Geb. 11.06.1925, lebt in
Babaikovka (Ukraine).
"Juni 1943 wurde ich wieder abgeholt. Man hat mir gedroht, dass ich bei
Fluchtversuchen erschossen werde. Ich kam in
Kelsterbach an.
Die Kommission sortierte gesunde Leute für die Schachtarbeiten aus, so sagte man
uns. Wir sind mit einer Straßenbahn gefahren, nach
Heddernheim.
(...)
Auf der Arbeit haben wir Güterzüge mit Schotter beladen.
(...)
Dann hat man mich mit
einem voll beladenen Auto zu einer Ziegelsteinfabrik gebracht, die "Ziegel-Hochtief"
hieß. Es war eine sehr schwere Arbeit, die Karren mit Ziegelsteinen, ich konnte es
kaum [machen], wir haben rohe Ziegelsteine in die Öfen geladen. Man gab uns zu
essen: Kohlrübe, Spinat, 150 gr. Brot, Kaffee ohne Zucker. Ich war sehr geschwächt
und bekam akutes Rheuma, doch niemand beachtete es. Neben der Fabrik gab es ein Dorf, Eschborn.
(...)
Nun über Walldorf: In das Lager brachte man uns im Herbst, es war noch warm. Das
Lager war im Wald, wenn man aus Walldorf fährt, dann im Nordwesten, von der
rechten Seite. Da gab es eine Geflügelaufzuchtstation. Dort arbeiteten Ukrainer, sie
brachten uns Kartoffeln. Die Kartoffeln waren für die Geflügelfabrik gedacht, als
Futter für die Hühner, aber sie waren noch sehr gut. Auf dem Lager-Territorium legte
man Eisenbahnschienen, und es gab eine Halle, in der man Deckplatten herstellte.
Und einmal sagte mir einer von ihnen, wahrscheinlich der Älteste, ich solle eine
Suppenschüssel mitbringen. Ich habe es gemacht, er kommt zu Mittag und sagt: Gib
die Schüssel her; ich gab sie ihm, er sagte, jeder möchte ein bißchen was abgeben,
so hatte ich oft in meiner Schüssel mehr als sie. Sie haben mir von ihrem Kaffee
etwas abgegeben, Butterbrote gaben sie mir, unter ihnen gab es auch gute
Menschen, ich habe nichts Böses erlebt."